Triangle of Sadness
Ruben Östlund, Schweden, 2022o
Das Model Carl und die Influencerin Yaya werden nach einem erbitterten Streit über Geld auf eine Kreuzfahrt für Superreiche eingeladen, deren Kapitän sich dauerbetrunken in der Kabine verschanzt, während die Crew den Passagieren mit Blick aufs grosse Trinkgeld jeden erdenklichen Wunsch von den Augen abliest. Als beim Kapitäns-Dinner ein Sturm aufzieht, laufen die Dinge aus dem Ruder.
Auf den ersten Blick wirkt der palmenprämierte und dreifach oscarnominierte neue Film des schwedischen Gesellschafts-Kritikers Ruben Östlund (The Square) wie eine eher einfach gestrickte Satire auf die Klassengesellschaft, die man auf Luxuskreuzern angeblich antrifft: da die reichen Ekel und Deppen, dort die beflissene Crew, dazwischen ein junges Paar im Kleinkrieg. Nur: Wer den Film bloss so sieht, übersieht seine Quintessenz. Das umfassend bescheurte Treiben ist eine moderne Allegorie, ein Sinnspiel über den Irrsinn der Konsumgesellschaft, die unersättlich und führungslos ins Verderben schippert und dabei von einer profitgierigen Crew, der Wirtschaft, bei Laune gehalten wird. Nach dem Untergang fangen die Überreste der schiffbrüchigen Menschheit dann voller naiver Vorsätze neu an ... Herrlich vorder- und hintergründiges Kino voller Ausfälle gegen geifernde Profiteure, giftelnde Paare und giftige Ideologien. Kurz: ein hingerotzter Geniestreich.
Andreas FurlerPalme d’or à Cannes, le film de Ruben Östlund rentre dans le lard du politiquement correct à l’aide de dialogues et situations féroces. Et ce tout en soignant la mise en scène : avec Östlund, on a toujours droit à du grand cinéma.
La RédactionFeu sur le politiquement correct. Haro sur le fric roi. Assez de la tyrannie des apparences. Sa caméra est un lance-flammes. Cette bataille navale réjouit, décoiffe. Le malaise s’installe. Il est savoureux.
Eric NeuhoffAussi puissant que The Square, et encore plus corrosif, Sans filtre est un récit étrange et jubilatoire, grand moment de cinéma et d’humour féroce.
Gérard Crespo