Le comte de Monte-Cristo
Alexandre de La Patellière, Matthieu Delaporte, Frankreich, 2024o
Der junge Edmond Dantes ist Opfer einer Verschwörung und wird am Tag seiner Hochzeit wegen eines Verbrechens, das er nicht begangen hat, verhaftet. Nach vierzehn Jahren Haft im Château d'If gelingt ihm die Flucht. Nachdem er unermesslich reich geworden ist, kehrt er als Graf von Monte Christo zurück, um sich an den drei Männern zu rächen, die ihn betrogen haben.
Das Werk von Alexandre Dumas ist bei Pathé derzeit beliebt. Die Firma hat sich kürzlich mit dem Produzenten Dimitri Rassam zusammengetan, um nicht nur den Zweiteiler D'Artagnan und Milady zu konzipieren, sondern auch eine Adaption des Grafen von Monte Christo unter der Regie von Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte, die bereits die Drehbücher für die beiden Drei-Musketiere-Filme geschrieben haben. Hinter diesen Produktionen steht der Wunsch, Blockbuster «à la française» zu realisieren, zumal die globalen Streaming-Plattformen als neue Koproduzenten eine weitere Steigerung der Budgets erlauben. So aufersteht das verstaubte Genre des Mantel-und-Degen-Films. Am Erfolg des Unterfangens besteht kein Zweifel: Die Marketing-Offensive funktioniert und wird von einer Besetzung unterstützt, die junge Gesichter (Pierre Niney und Anaïs Demoustier) mit etablierten Schwergewichten (Laurent Lafitte und Pierfrancesco Favino) vereint, während das technische Know-how mittels Ausstattung von verhaltenem Prunk, einem diskreten Einsatz digitaler Techniken und einem gekonnt choreografierten Fechtduell am Ende gewährleistet wird. Die glatte Ästhetik des Films, die den klaren Linien eines Comics entspricht, wird zudem von einem Drehbuch getragen, das Dichte und Klarheit geschickt kombiniert (die Romanvorlage umfasst über tausend Seiten). Mit anderen Worten: ein makelloser Film. Man fragt sich nur, ob dieses Kino eine Seele hat.
Émilien Gür