Le Grand Bal
Laetitia Carton, Frankreich, 2018o
Jeden Sommer strömen mehr als zweitausend Menschen aus ganz Europa in einen kleinen französischen Ort auf dem Land. Sieben Tage und acht Nächte lang tanzen sie, immer wieder, verlieren die Vorstellung von Zeit, trotzen ihrer Müdigkeit und ihren Körpern. Alles dreht sich, es lacht, es wirbelt, es weint, es singt. Und das Leben pulsiert.
Jedes Jahr treffen sich Tausende Menschen in einer französischen Gemeinde, um zu tanzen. Eine Woche, von den Morgenstunden bis tief in die Nacht. Die Regisseurin Laetitia Carton fährt seit fünfzehn Jahren zu Le Grand Bal. In ihrer Dokumentation fängt sie den besonderen Geist der Veranstaltung ein. Protagonisten oder einen roten Faden hat der Film nicht, er wird allein von der Atmosphäre getragen. Einige Längen inklusive. Erkenntnisse: Um die historischen Tänze zu beherrschen, braucht es Zeit. Und nicht jeder tanzt gern mit Anfängern.
Jesper KleinLaetitia Carton hat die Tanzenden beobachtet, ihre Gespräche belauscht, das Leuchten in ihren Augen festgehalten und die Nähe zwischen ihnen, wenn die Bewegungen zum Einklang finden. Die Kamera erzählt ganz ohne Worte. Wer tanzt, braucht keinen Kommentar. Alle anderen werden vielleicht animiert, damit anzufangen.
Nina ScheuAccro aux bals traditionnels depuis son adolescence, Laetitia Carton, la réalisatrice, capte magnifiquement les corps-à-corps des danseurs et l’ivresse du mouvement. Malgré une voix off trop démonstrative, ce film à l’énergie communicative restitue toute la magie d’une parenthèse chorégraphique.
Emmanuelle SkyvingtonLes images sont éloquentes, car tout se lit à la surface des corps : l’euphorie, l’épuisement, le désir. Une grande sensualité se dégage d’ailleurs du Grand Bal, si bien que, même s’il n’est jamais évoqué frontalement, le désir règne en maître sur le festival.
Murielle Joudet