C'è ancora domani

Paola Cortellesi, Italien, 2023o

s
vzurück

Delia ist eine Ehefrau und Mutter im ärmlichen Nachkriegsrom von 1946. Täglich erleidet sie Verachtung, die Gewalt und die kaum kaschierte Untreue ihres Mannes, dem sein bettlägrige Vater empfiehlt, die Frau nicht täglich, dafür bisweilen gehörig zu schlagen. In diesem Frühling aber ist die Familie in hoffnungsvollem Aufruhr. Die erstgeborene Marcella hat Aussicht auf eine gute Partie, ein Automechaniker aus dem Quartier umwirbt Delia dezent, und sie persönlich erhält einen mysteriösen Brief, der ihr neuen Mut macht.

«Guten Morgen» sagt Delia, als sie neben ihrem Mann im Bett aufwacht. Er schaut sie kurz an und gibt ihr dann eine saftige Ohrfeige, denn er hat es schwer, hat zwei Kriege hinter sich und ist halt etwas unwirsch. Doch er liebt seine Frau, behandelt sie gut, ausser wenn sie eine eigene Meinung hat oder sonstwie nicht spurt. Sein Vater, der zusammen mit dem Paar und ihren drei Kindern in einer armseligen Wohnung im Rom von 1948 lebt, findet es hingegen falsch, die eigene Frau täglich zu schlagen: So gewöhne sie sich dran, man(n) solle es lieber nur tun, wenn sie es wirklich verdiene, dann aber richtig. Die bekannte Schauspielerin und TV-Persönlichkeit Paola Cortellesi, die hier zum ersten Mal Regie führt und auch Delia verkörpert, hat bereits 2018 bei der Verleihung des David di Donatello (dem italienischen Oscar), einen humorvollen, doch beissend sarkastischen Monolog über das Bild der Frau in Italien gehalten. Die gleiche Tonlage hat auch ihr in Schwarzweiss gedrehter Film: zumeist federleicht, geradlinig erzählt, sich bewusst bei filmischen und gesellschaftlichen Klischees bedienend, doch dann radikal anklagend und mit überraschenden formalen Einfällen, die den offensichtlichen Bezug zu Werken des Neorealismus brechen oder ad absurdum führen. Auch das Ende (das man nun wirklich keinesfalls verraten darf) ist sowohl dramaturgisch als auch inhaltlich brillant. Mit nur einem Film, der genauso unterhaltend wie intelligent ist, hat sich Paola Cortellesi schlagartig zu einer der interessantesten Stimmen des aktuellen italienischen Kinos gemacht.

Till Brockmann

Galerieo

Filmdateno

Synchrontitel
Morgen ist auch noch ein Tag DE
Il reste encore demain FR
Genre
Komödie
Länge
118 Min.
Originalsprache
Italienisch
Bewertungen
cccccccccc
ØIhre Bewertung7.5/10
IMDB-User:
7.7 (11799)
Cinefile-User:
< 10 Stimmen
KritikerInnen:
6.7 (3) q

Cast & Crewo

Paola CortellesiDelia
Valerio MastandreaIvano
Emanuela FanelliMarisa
MEHR>
Wir verwenden Cookies. Mit dem Weitersurfen auf cinefile.ch stimmen Sie unserer Cookie-Nutzung zu. Mehr Infos in unserer Datenschutzerklärung.